Preis/Leistungs-Sieger: Das Degiro Aktiendepot im Test

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Wer einen möglichst günstigen Online-Broker sucht, der wird früher oder später sicher das Angebot von Degiro für sich entdecken. Der mittlerweile zu Flatex gehörende Broker ist der absolute Preishit in unserem großen Aktiendepot Test.

Der Online-Depotanbieter Degiro ist im Gegensatz zu den meisten anderen Anbietern keine Bank, sondern lediglich ein Depotanbieter. Das hat nicht nur Auswirkungen auf die Preisgestaltung, sondern daneben auf die Einlagensicherung des Nutzers. Der eingeschränkte Funktionsumfang und die geringen Orderkosten machen klar, dass sich dieser Anbieter vor allem auf Anfänger und Gelegenheitsanleger richtet.

Degiro hat seinen Sitz nicht in Deutschland, sondern in den Niederlanden. Aus diesem Grund ist der Aktiendepotumzug daneben nicht ohne Gebühren. Wertpapiere können über mehrere verschiedene Marktplätze gehandelt werden (etwa XETRA), hingegen ist die Fülle an Handelsplätzen geringer, als etwa bei Comdirect, Flatex oder Onvista. Unterschiede zu anderen Brokern – vor allem aus Deutschland – bestehen in der Einlagensicherung.

Anfänger und Anfänger sollten eher zu einem anderen Anbieter greifen? Nicht zwingend! Für preisbewusstes Aktien kaufen ist Degiro bestens geeignet. In unserem Degiro Wertpapierdepot Test zeigt die Redaktion, für welchen Typ Anleger sich das Wertpapierdepot von Degiro wirklich eignet.

Sehr geringe Gebühren, aber Tendenz steigend

Die Kosten und Gebühren bei Degiro halten sich sehr in Grenzen. Wer Aktien, CFDs oder Zertifikate über XETRA handeln möchte, der bezahlt ein maximales Orderentgelt von 30 € – unabhängig vom Volumen. Die Transaktionskosten betragen bei Degiro 2,00 € zuzüglich 0,026 % vom Ordervolumen. In unserem Degiro Depotanbieter Test haben wir beispielsweise Aktien von Freenet für 1.500 € gekauft. Die Orderkosten für diesen Aktienkauf betrugen insgesamt 2,39 €. Das ist deutlich weniger als bei allen anderen Wertpapierdepot Anbietern in unserem Test. Günstiger geht es also praktisch nicht.

Auch das Kaufen von ETFs ist ausgesprochen günstig bei Degiro. Die Orderkosten betragen hier 2,00 € + 0,038% vom Ordervolumen. Daneben gibt es jedoch eine lange Liste von kostenlosen ETFs, die über den Wertpapier-Depotanbieter angeboten werden. Pro Monat kann eine Transaktion eines kostenlosen ETFs durchgeführt werden. Jede weitere Transaktion der kostenfreien ETFs ist dann immer noch ohne Gebühren, wenn das Ordervolumen mindestens 1.000 € beträgt. Für langfristige Anleger und kurzfristige Anleger ist Degiro also gleichermaßen interessant. Die Kosten sind transparent und deutlich niedriger als bei anderen Aktiendepots.

Ein großer Nachteil von Degiro ist jedoch daneben hier, dass der Depotanbieter nicht in Deutschland sitzt. Der Depotübertrag zu Degiro kostet 10,00 € pro Position. Auch der Umzug eines Aktiendepots zu einem anderen Anbieter kostet diesen Betrag. Wer intern Positionen überträgt, bezahlt stolze 7,50 € pro Position. Dafür ist jedoch die Ausschüttung von Dividenden immer ohne Gebühren – das ist nicht bei allen Anbietern am Markt der Fall.

Alles in allem sind die Gebühren und Kosten bei Degiro besonders attraktiv. Das ist jedoch nur der Fall, wenn man keinen Depotübertrag plant – der ist ausgesprochen teuer. Wer langfristig anlegen möchte, kann ohne Gebühren in eine breite Auswahl an ETFs investieren. Auch das kurz- bis mittelfristige Anlegen in Wertpapiere ist dank der geringen Ordergebühren und kostenlosen Dividendenzahlung sehr günstig. In unserem Degiro Wertpapierdepot Test waren wir von der Transparenz der Gebühren und der Kostenstruktur sehr begeistert.

Viele Möglichkeiten, vor allem für erfahrene Trader

Der Funktionsumfang von Degiro kann alles in allem nicht ganz mit den Leistungen von anderen Brokern mithalten. Das mag daran liegen, dass Degiro noch ein vergleichsweise junger Depotanbieter ist – hier liegt jedoch daneben nicht zwingend der Fokus beim Degiro Aktiendepot. Die großen Börsen (XETRA, NYSE, etc.) stehen allesamt zur Verfügung, die Menge an handelbaren Marktplätzen ist jedoch im Vergleich zu anderen Anbietern etwas eingeschränkt. Positiv fällt hingegen die Depoteröffnung bei Degiro auf, da diese in nur wenigen Minuten funktioniert und man sofort loslegen kann.

Es stehen bei Degiro insgesamt sechs verschiedene Ordertypen zur Verfügung: Tagesgültiger Orders und unbefristete Orders, zwei Limit Orders, sowie Joint Orders und Market Orders. Das Setzen einer Limit Order ist bei Degiro ohne Gebühren. Neben klassischen Wertpapieren wie Aktien lassen sich bei Degiro daneben Investmentfonds, CFDs, ETFs, Futures und natürlich Optionen handeln. Die Produkte können weltweit gehandelt werden. Wer vom Smartphone aus Aktien kaufen und verkaufen möchte, der kann auf die Degiro App vertrauen, die einen guten Job im Degiro Wertpapierdepot Test gemacht hat.

Das Online Interface des Wertpapierdepots ist übersichtlich und aufgeräumt, wirkt jedoch auf den ersten Blick etwas altbacken. Die Tages- und Gesamtperformance des Portfolios wird direkt in einer markanten Box angezeigt. Eine Favoritenliste kann jederzeit erstellt werden, sodass man die beobachteten Wertpapiere jederzeit im Blick hat. Die Realtime Kurse geben punktgenau Aufschluss darüber, zu welchem Kurs ein Wertpapiere gerade gehandelt wird.

Degiro ist kein deutscher Depotanbieter, sondern sitzt in den Niederlanden. Darüber hinaus ist dieser Aktiendepotanbieter keine Bank, sondern lediglich ein Depotanbieter. Die Abgeltungssteuer zuzüglich Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer werden nicht automatisch an das Finanzamt angeführt. Der Anleger muss dies selbst im Rahmen der Steuererklärung tun. Alles in allem hat Degiro jedoch einen guten Funktionsumfang, der insbesondere für erfahrenere Anleger optimal passt.

Beim Service gibt es noch Nachholbedarf

Degiro ist ein Online Depotanbieter, der insbesondere für günstige Preise und unkomplizierten Börsenhandel bekannt ist. Die sensationell günstigen Preise für Orders und Transaktionen sorgen dafür, dass das Geld an anderer Stelle gespart werden muss. Das ist ganz klar beim Kundensupport der Fall. Zwar existiert ein TelefonKundensupport – dieser ist jedoch nur montags bis freitags von 8.00 – 22.00 Uhr erreichbar. Wenn man jedoch einen Kundensupportmitarbeiter am Telefon hat, dann sind die Mitarbeiter dort ausgesprochen freundlich, kompetent und stets um eine zielsichere Lösung der Probleme bemüht. In unserem Degiro Wertpapierdepot Testen fanden wir den Service gut.

Der E-Mail Kontakt von Degiro ist ebenfalls gut, hingegen antwortet der Service hier nicht ganz so schnell wie bei anderen Brokern. Das Platzieren einer Order per Telefon ist ebenfalls nur zu den Servicezeiten von 8.00 – 22.00 Uhr möglich – hingegen sollte man im Auge behalten, dass hierfür hohe zusätzliche Gebühren aufgerufen werden. Wer dringend eine Frage hat oder ein Problem mit dem Depotanbieter hat, der sollte auf jeden Fall zunächst in den FAQ Bereich des Brokers schauen. Hier zeigt Degiro die wichtigsten Fragen und Antworten zu den angebotenen Services. Degiro nennt sein Kundenservice-Zentrum „Help Center“ und kann hiermit punkten.

Alles in allem ist der Service und der Kundensupport bei Degiro durchaus gut, hingegen kann man sich hier nicht mit anderen Brokern messen. Das muss Degiro aber daneben gar nicht, immerhin ist der Fokus hier auf günstigen Transaktionsgebühren. Für Anfänger dürfte besonders relevant sein, dass es bei Degiro keine Webinare oder andere Möglichkeiten zur Fortbildung gibt. Auch hier hat man offenbar den Fokus auf möglichst attraktive Preise gelegt. Die Einlagensicherung bei Degiro wird durch die niederländische Aufsichtsbehörde AFM gewährleistet und sichert bis zu 20.000 Euro pro Kunde und Aktiendepot.

Degiro Wertpapierdepot Test: Die Infos im Detail

In unserem Degiro Test viel unserer Redaktion insbesondere die günstige Preisgestaltung auf. Mit nur knapp über 2 € als Mindestgebühr bei Transaktionen über XETRA gibt es aktuell keinen anderen Aktiendepotanbieter, der günstigere Kosten & Gebühren gewährt. Dafür müssen Anleger hier kleinere Abstriche beim Funktionsumfang und bei der Usability in Kauf nehmen. Degiro eignet sich unserer Meinung nach daher insbesondere entweder für erfahrenere Anleger, die genau wissen, welche Leistungen sie brauchen, sowie natürlich für preisbewusste Investoren an der Börse.

Das Degiro Wertpapierdepot ist zwar ohne Gebühren und die Gebühren sind auf den ersten Blick niedrig – man sollte jedoch daneben die Einlagensicherung im Auge behalten. Weil Degiro keine Bank ist, greift daneben die europäische Einlagensicherung von 100.000 € pro Bank und Kunde nicht. Lediglich 20.000 € sind pro Kunde abgesichert. Das dürfte für sehr viele Anleger aber kein Kritikpunkt sein. Weil man problemlos mehr als ein kostenloses Wertpapierdepot führen kann, eignet sich Degiro für allem für Vieltrader, die neben einem anderen Aktiendepot noch ein Aktiendepot mit günstigen Ordergebühren möchten.

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