Die wichtigsten Kredit-Typen im Überblick

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Wenn es darum geht, ein Darlehen aufnehmen zu wollen, ist die Wahl der passenden Kreditform essentiell wichtig. Je nachdem, welche Gegebenheiten auf das individuelle Darlehen zutreffen sollen, können die Kosten hierfür extrem unterschiedlich sein. Die Kosten für einen Kredit sind natürlich einerseits die Zinsen und andererseits alle Nebenkosten.

Wer wissen möchte, wie hoch die tatsächlichen Endkosten für ein Darlehen sind, der darf nicht auf den Nominalzins schauen. Einen tatsächlichen Anhaltspunkt für die gesamten Kosten am Ende bietet nur der Effektivzins. Dieser ist im Regelfall marginal höher als der Nominalzins und zeigt an, wie hoch die Kosten für das Darlehen unterm Strich wirklich sind. In Sonderkonstellationen kann der Effektivzins aber natürlich auch mal etwas günstiger sein als der Nominalzins.

Die Kreditart hängt vor allem von der geplanten Verwendung der Darlehenssumme ab. Soll damit ein Fahrzeug finanziert werden? Geht es um die Anschaffung einer Immobilie? Soll ein bestehender Dispokredit abgelöst werden? Diese und viele weitere Kreditformen gibt es in der Praxis. In diesem Beitrag zeigt unsere Redaktion, welche Kredittypen zu den Wichtigsten gehören und welche Vor- und Nachteile damit verbunden sind.

Kredit zur Umschuldung

Die Umschuldung ist eine Kreditart, die bis vor wenigen Monaten noch extrem oft und extrem gerne in Anspruch genommen wurde. In Zeiten niedriger Zinsen werden Kredite gerne zur Umschuldung bestehender Darlehen genommen, um die hohe Zinslast von Altkrediten durch geringere Zinsen neuer Kredite zu ersetzen.

Bei der Umschuldung geht es häufig um Ratenkredite mit mehreren Jahren Laufzeit. Mit der passenden Strategie lassen sich so mehrere hundert oder tausend Euro sparen! Aber Vorsicht: Nicht alle Kredite erlauben eine Umschuldung. Das bedeutet: Nicht jeder gewöhnliche Ratenkredit darf dazu genutzt werden, einen bestehenden Kredit abzulösen. Die genauen Konditionen sollten vorher geklärt werden, da bei einer Vertragsverletzung die Kündigung durch den Kreditgeber drohen kann.

Mittlerweile werden Umschuldungen auch genutzt, um andere Kredite zu tilgen. Dabei sollte man aber nicht vergessen, dass die Zinsen aktuell steigen – nicht jeder moderne Kredit ist günstiger als ein Darlehen, das schon viele Jahre alt ist. Hier gilt wie so oft in der Finanzwelt: Man muss genau hinschauen und die Konditionen vergleichen, um die genauen Chancen und Risiken abwägen zu können.

Schufafreier Kredit / Schweizer Kredit

Die Schufa als Kreditei hilft Kreditgebern dabei, die Bonität möglicher Kreditnehmer herausfinden und einschätzen zu können. So sinnvoll und wichtig die Schufa für Kreditgeber auch ist: Für potentielle Kreditnehmer ist sie ein Ärgernis, zumindest wenn eine Eintragung besteht. Diese kann die Gewährung eines Kredits entweder erschweren (was zu höheren Zinsen auf Grund des höheren Ausfallrisikos führt) oder komplett verhindern.

Die Lösung für Verbraucher ist dann oftmals ein sogenannter Schufafreier Kredit, der oft auch „Kredit ohne Schufa“ oder „Schweizer Kredit“ genannt wird. Mit dieser Darlehensform lassen sich kurzfristige finanzielle Engpässe gut überbrücken, da überhaupt keine Schufa-Abfrage durch den Kreditgeber durchgeführt wird. Das Problem: Die Zinsen für diese Darlehensform sind auf Grund des hohen Risikos für die Bank sehr hoch.

Zinsen zwischen 13 und 15 Prozent waren in den Zeiten historisch niedriger Zinsen keine Seltenheit. Aktuell, wo die Zinsen wieder steigen, sind tatsächliche Zinskosten in Höhe von fast 20 % nicht mehr unrealistisch. Je nachdem, über welche finanzielle Situation der Kreditnehmer verfügt, kann dieses Zinsniveau der Preis für einen schufafreien Kredit sein.

Baufinanzierung / Immobilienfinanzierung

Bei der Baufinanzierung handelt es sich alles in allem natürlich auch nur um einen Kredit. Das Besondere an dieser Kreditform ist, dass sie regelmäßig über eine Immobilie abgesichert ist und dadurch besonders günstige Zinsen bietet. Dabei sollte man vorweg eine kleine Besonderheit klären: Der Begriff „Baufinanzierung“ wird ganz allgemein für die Finanzierung von Immobilien mit Fremdkapital gewählt – auch dann, wenn die Immobilie nicht erst gebaut werden muss, sondern es sich bereits um eine Bestandsimmobilie handelt.

Baufinanzierungen orientieren sich trotz ihrer besonderen Sicherheit immer am regulären Zinsniveau. Steigen die allgemeinen Zinsen, so werden auch Immobilienkredite immer teurer – wenn auch auf deutlich niedrigerem Niveau. Die Konditionen hängen dabei nicht nur von der Bonität des Kreditnehmers ab, sondern auch von der Sicherheit, die der Bank geboten wird. Eine Immobilie in gutem Zustand und in guter Lage sorgt natürlich für entsprechend niedrige Zinsen.

Fazit: Die wichtigsten Kreditarten im Überblick

Immer dann, wenn man Anschaffungen oder Investitionen nicht mehr aus eigener Kraft stemmen kann, muss Fremdkapital angeschafft werden – dann ist ein Kredit oft der einzige Ausweg. Kleinere Überbrückungen lassen sich mit einer Kreditkarte gut regeln, insbesondere höhere Beträge werden aber nur selten ohne einen offiziell und separat zu beantragenden Ratenkredit realisiert werden können.

Dabei sollten Verbraucher beachten: Niemals in die Kreditfalle tappen! Wer sich ein mal verschuldet, der tut das häufig auch wieder – was gerade für Konsumausgaben auf jeden Fall zu vermeiden ist. Ein guter Kredit ist ein Kredit, der für ein Investitionsgut – etwa ein Auto für die Arbeit oder eine vermietete Immobilie – genutzt wird. Verbraucher sollten aber niemals Fernseher, Handys oder vergleichbare kurzlebige Konsumgüter auf Pump finanzieren.

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